William S.
Publié le 06/12/2021
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William S. Burroughs (Sprache & Litteratur).
William S. Burroughs (1914-1997), amerikanischer Schriftsteller. Ende der vierziger Jahre initiierte er gemeinsam mit Allen Ginsberg und Jack Kerouac die literarische
Protestbewegung der Beatgeneration. International bekannt wurde er vor allem mit seinem surreal-apokalyptischen Roman The Naked Lunch (1959; Naked Lunch).
William Seward Burroughs wurde am 5. Februar 1914 als Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten in Saint Louis (Missouri) geboren und ging in New Mexico zur Schule.
Danach studierte er englische Literatur an der Harvard University. In Wien belegte er Vorlesungen in Medizin. Zu Beginn der vierziger Jahre arbeitete Burroughs in den
unterschiedlichsten Berufen und diente kurz in der US-Armee, bevor er sich 1943 in New York City niederließ. 1944 machte er Bekanntschaft mit Allen Ginsberg und Jack
Kerouac. Ab 1947 betrieb er gemeinsam mit seiner Frau Joan Vollmer eine kleine Farm in Texas (ihr gemeinsamer Sohn William S. Burroughs jun. wurde ebenfalls
Schriftsteller). 1951 erschoss Burroughs, ein passionierter Waffenliebhaber, ungewollt seine Frau; in einem anschließenden Prozess wurde er freigesprochen. In den darauf
folgenden zwei Jahren bereiste Burroughs Südamerika.
Bereits mit seinem Debütroman Junkie (1953; Junky. Bekenntnisse eines unbekehrten Rauschgiftsüchtigen), in den eigene Drogenerfahrungen mit einflossen, avancierte er
zum Vorbild der literarischen Undergroundszene in den USA. Zwischen 1954 und 1956 lebte Burroughs in Tanger (Marokko), wo der Roman The Naked Lunch (1959; Naked
Lunch) entstand. Mit diesem ungewöhnlichen, sprachlich kühnen Werk, das die von Halluzinationen, Paranoia und Angst geprägte Wahrnehmungsweise eines
Drogensüchtigen zum Blickwinkel des Erzählers macht, avancierte er zu einem der wichtigsten, aber auch umstrittensten Autoren der amerikanischen Literatur der
Gegenwart. Die freimütige Darstellung von Sexualität, Kriminalität und Gewalt führte dazu, dass das Buch in Boston (Massachusetts) verboten wurde; nach
Gerichtsverhandlungen 1965/66 wurde das Urteil allerdings revidiert. Der kanadische Regisseur David Cronenberg schuf 1991 eine gelungene Filmadaptions des
Kultromans. In den sechziger Jahren lebte Burroughs abwechselnd in Paris und London sowie in Dänemark und Schweden.
1974 kehrte Burroughs nach New York zurück und unterrichtete am City College. Gleichzeitig hielt er Vorlesungen in anderen US-Bundesstaaten und in Kanada. Während
seiner New Yorker Zeit entwickelte sich seine Wohnung zum literarischen Treffpunkt der lokalen Punkszene. In diesen Jahren entstanden neben Drehbüchern und dem Film
Two Open Fire (1963, Buch und Regie) radikal experimentelle Romane wie The Soft Machine (1961; Soft Machine) und Nova Express (1964; Nova Express). Dabei bediente
sich Burroughs immer wieder einer dem Film entlehnten Collagetechnik - dem so genannten Cut-up-Verfahren -, die gewohnte Wahrnehmungsmuster hinterfragen und die
Wirklichkeit möglichst exakt einfangen sollte: ,,Ich bin nur ein Aufzeichnungsgerät" sagte er von sich selbst. Mit seinen Pop Mythologies wollte er außerdem eine ,,Neue
Mythologie" unter Bezugnahme auf die Popkultur kreieren. 1981 ließ sich Burroughs in Lawrence (Kansas) nieder. In den achtziger Jahren wurde er auch als Maler tätig und
veranstaltete umfassende Ausstellungen. Burroughs starb am 2. August 1997 in Lawrence (Kansas).
Weitere Werke des Autors sind Exterminator! (1973), Port of Saints (1975), Cities of the Red Night (1981; Die Städte der roten Nacht), The Place of Dead Roads (1984;
Dead Roads), The Western Lands (1987; Western Lands) und Ghost of Dance (1991; Ghost of Dance). Sein Musical The Black Rider mit der Musik von Tom Waits wurde
1990 mit großem Erfolg am Hamburger Thalia-Theater aufgeführt. Burroughs schrieb zudem eine Anzahl von kurzen experimentellen Prosastücken, Erzählungen und
Aufsätzen. Auch arbeitete er mit anderen Schriftstellern und Künstlern an Projekten in den Bereichen Film und Literatur sowie im Multimediabereich. Darüber hinaus war er
in zahlreichen Kinoproduktionen als Schauspieler zu sehen, so in dem Dokumentarfilm Heavy Petting (1988; Heavy Petting, mit David Byrne, Laurie Anderson und Allen
Ginsberg). Unter dem Titel Last Words (2000; Last Words) erschienen posthum die letzten Aufzeichnungen des Autors, in denen wiederum seine Lebensthemen Sucht und
Sterben den thematischen Fokus bilden.
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William S. Burroughs (Sprache & Litteratur).
William S. Burroughs (1914-1997), amerikanischer Schriftsteller. Ende der vierziger Jahre initiierte er gemeinsam mit Allen Ginsberg und Jack Kerouac die literarische
Protestbewegung der Beatgeneration. International bekannt wurde er vor allem mit seinem surreal-apokalyptischen Roman The Naked Lunch (1959; Naked Lunch).
William Seward Burroughs wurde am 5. Februar 1914 als Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten in Saint Louis (Missouri) geboren und ging in New Mexico zur Schule.
Danach studierte er englische Literatur an der Harvard University. In Wien belegte er Vorlesungen in Medizin. Zu Beginn der vierziger Jahre arbeitete Burroughs in den
unterschiedlichsten Berufen und diente kurz in der US-Armee, bevor er sich 1943 in New York City niederließ. 1944 machte er Bekanntschaft mit Allen Ginsberg und Jack
Kerouac. Ab 1947 betrieb er gemeinsam mit seiner Frau Joan Vollmer eine kleine Farm in Texas (ihr gemeinsamer Sohn William S. Burroughs jun. wurde ebenfalls
Schriftsteller). 1951 erschoss Burroughs, ein passionierter Waffenliebhaber, ungewollt seine Frau; in einem anschließenden Prozess wurde er freigesprochen. In den darauf
folgenden zwei Jahren bereiste Burroughs Südamerika.
Bereits mit seinem Debütroman Junkie (1953; Junky. Bekenntnisse eines unbekehrten Rauschgiftsüchtigen), in den eigene Drogenerfahrungen mit einflossen, avancierte er
zum Vorbild der literarischen Undergroundszene in den USA. Zwischen 1954 und 1956 lebte Burroughs in Tanger (Marokko), wo der Roman The Naked Lunch (1959; Naked
Lunch) entstand. Mit diesem ungewöhnlichen, sprachlich kühnen Werk, das die von Halluzinationen, Paranoia und Angst geprägte Wahrnehmungsweise eines
Drogensüchtigen zum Blickwinkel des Erzählers macht, avancierte er zu einem der wichtigsten, aber auch umstrittensten Autoren der amerikanischen Literatur der
Gegenwart. Die freimütige Darstellung von Sexualität, Kriminalität und Gewalt führte dazu, dass das Buch in Boston (Massachusetts) verboten wurde; nach
Gerichtsverhandlungen 1965/66 wurde das Urteil allerdings revidiert. Der kanadische Regisseur David Cronenberg schuf 1991 eine gelungene Filmadaptions des
Kultromans. In den sechziger Jahren lebte Burroughs abwechselnd in Paris und London sowie in Dänemark und Schweden.
1974 kehrte Burroughs nach New York zurück und unterrichtete am City College. Gleichzeitig hielt er Vorlesungen in anderen US-Bundesstaaten und in Kanada. Während
seiner New Yorker Zeit entwickelte sich seine Wohnung zum literarischen Treffpunkt der lokalen Punkszene. In diesen Jahren entstanden neben Drehbüchern und dem Film
Two Open Fire (1963, Buch und Regie) radikal experimentelle Romane wie The Soft Machine (1961; Soft Machine) und Nova Express (1964; Nova Express). Dabei bediente
sich Burroughs immer wieder einer dem Film entlehnten Collagetechnik - dem so genannten Cut-up-Verfahren -, die gewohnte Wahrnehmungsmuster hinterfragen und die
Wirklichkeit möglichst exakt einfangen sollte: ,,Ich bin nur ein Aufzeichnungsgerät" sagte er von sich selbst. Mit seinen Pop Mythologies wollte er außerdem eine ,,Neue
Mythologie" unter Bezugnahme auf die Popkultur kreieren. 1981 ließ sich Burroughs in Lawrence (Kansas) nieder. In den achtziger Jahren wurde er auch als Maler tätig und
veranstaltete umfassende Ausstellungen. Burroughs starb am 2. August 1997 in Lawrence (Kansas).
Weitere Werke des Autors sind Exterminator! (1973), Port of Saints (1975), Cities of the Red Night (1981; Die Städte der roten Nacht), The Place of Dead Roads (1984;
Dead Roads), The Western Lands (1987; Western Lands) und Ghost of Dance (1991; Ghost of Dance). Sein Musical The Black Rider mit der Musik von Tom Waits wurde
1990 mit großem Erfolg am Hamburger Thalia-Theater aufgeführt. Burroughs schrieb zudem eine Anzahl von kurzen experimentellen Prosastücken, Erzählungen und
Aufsätzen. Auch arbeitete er mit anderen Schriftstellern und Künstlern an Projekten in den Bereichen Film und Literatur sowie im Multimediabereich. Darüber hinaus war er
in zahlreichen Kinoproduktionen als Schauspieler zu sehen, so in dem Dokumentarfilm Heavy Petting (1988; Heavy Petting, mit David Byrne, Laurie Anderson und Allen
Ginsberg). Unter dem Titel Last Words (2000; Last Words) erschienen posthum die letzten Aufzeichnungen des Autors, in denen wiederum seine Lebensthemen Sucht und
Sterben den thematischen Fokus bilden.
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