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Sujet national, septembre 2005, L, LV1: Nach Wilhelm Genazino, Ein Regenschirm fur diesen Tag, 2001.

Publié le 26/01/2021

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Ob der Erzâhler mit seinem Beruf zufrieden ist? Ich bin mir dessen nicht sicher, weil er jedes Mal angespannt ist, wenn er den Direktor trifit. Darüber hinaus zeigt er sich nicht ganz erstaunt, als er erfâhrt, dass sein Honorât gekürzt wird. Irgendwie nimmt er seine Arbeit nicht ganz ernst, und hat kein schlechtes Gewissen. Womôglich verachtet er ein bisschen die Firma, die von ihm

« ::,ujet !> -1:noncè Sujet 5 ♦ Sujet national, septembre 2005, L, LVI Der Schuhtester Ein junger Mann erziihlt von seinem etwas ungewohnlichen Job.

Kurz nach dem Frühstück verlasse ich mit zwei Taschen das Haus.

In jeder Tasche bdinden sich drei von mir getestete Paar Schuhe und in der Tasche links auEerdem sechs Gutachten 1 von zwei bis dreieinhalb Seiten.

Es ist ein warmer, fast überheller Sommermorgen.

Um zehn bin ich mit Habedank verabredet.

Am s Ebert-Platz steige ich in die S 7 ein und fahre bis Hollenstein.

Dort liegt, von der S-Bahn-Station nichfweit entfernt, die Schuhmanufaktur Weisshuhn.

lm Personalbüro werde ich aufHabedank treffen und die Schuhe plus Gutachten abgeben.

Mit Habedank werde ich etwa eine Dreiviertel­ stunde plaudern, erst zwanzig Minuten über die von mir getesteten Schuhe, den Rest der Zeit über elektrische Eisenbahnen.

Dann wird mir Habedank drei oder vier Paar neue Schuhe aushan- 10 digen, und ich werde nach Hause fahren.

Obwohl mir dieses Ritual seit Jahren vertraut ist, spüre ich jedes Mal eine leichte Nervositat.

Sie geht zurück auf meinen Dünkel 2, den ich bei solchen Besuchen deutlicher spüre als sonst, wenn ich zu Hause bin.

Früher habe ich gegen die Auswirkun­ gen des Dünkels gekampft, heure nicht mehr.

Natürlich muB ich mich, wenn ich mit Habedank zusammen bin, besonders anstrengen.

Er soli von meinem Dünkel nichts bemerken.

Er glaubt, 1s elektrische Eisenbahnen seien auch mein Hobby, er glaubt, ich lese, genau wie er, bis heure Fach­ zeitschriften über die frühen Produkte vor allem von Trix und Fleischmann 3• Er merkt nicht, daB ich mein Wissen aus der Kinderzeit immer nur für ihn noch einmal und noch einmal hervorhole.

Habedank sitzt an seinem langen schwarzen Schreibtisch und erhebt sich, als er mich sieht.

Ahhh! Unser Meistertester! ruft er.

20 Mein Dünkel lachelt ein wenig.

Ich nehme auf dem Besucherstuhl Platz und lege meine Gutachten aufHabedanks Tisch.

Momentweise habe ich den Eindruck, meine Arbeit ist wichtig und sinnvoll.

Für jedes Gutachten zahlt mir die Firma Weisshuhn zweihundert Mark.

Das bedeutet, daB mir Habedank einen Scheck über zwi:ilfhundert Mark über den Schreibtisch schiebt.

Danach greift er hinter sich und stellt vier Paar neuer Schuhe auf die Schreibtischplatte.

Schon an ihrer Form kann 25 ich erkennen, von welchen Zuschneidern sie stammen.

Es kann jetzt nur noch Sekunden dauern, dann wird mich Habedank auffordern, mit ihm eine Tasse Kaffee zu trinken.

Dann werden wir über elektrische Eisenbahnen aus den fünfziger Jahren reden.

Die Firma muB leider sparen, sagt er statt dessen.

Mir fallt dazu nichts ein; ich warte auf seinen nachsten Satz.

1.

das Gutachten : le rapport, le compte rendu d'expertise.

2.

der Dünkel.: la suffisance, la prétention.

3.

Trix und Fleischmann : deux célèbres marques allemandes de petits trains électriques.. »

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