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Friedrich II.

Publié le 06/12/2021

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Friedrich II. (von Preußen) - Geschichte.
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EINLEITUNG

Friedrich II. (von Preußen), genannt der Große, (1712-1786), König von Preußen (1740-1786). Er gilt als der bedeutendste Fürst des aufgeklärten Absolutismus im Europa
des 18. Jahrhunderts. In seinen späteren Regierungsjahren wurde er in der Bevölkerung ,,der alte Fritz" genannt.
Friedrich wurde am 24. Januar 1712 als Sohn König Friedrich Wilhelms I. und Enkel Friedrichs I. in Berlin geboren. Er war hoch begabt, hatte eine Vorliebe für das höfische
Leben, für die Musik und die französische Literatur und zeigte sich den Ideen der Aufklärung gegenüber sehr aufgeschlossen. Sein Vater, der ,,Soldatenkönig", der den
Interessen seines Sohnes keinerlei Verständnis entgegenbrachte, ließ ihn asketisch und mit militärischer Strenge erziehen. Die Differenzen zwischen Vater und Sohn fanden
1730 ihren Höhepunkt in einer versuchten Flucht des achtzehnjährigen Friedrich nach England; der Fluchtversuch scheiterte jedoch. Friedrich kam in Küstrin in
Festungshaft, wurde zeitweilig seines Status als Kronprinz enthoben und gezwungen, der Hinrichtung seines Freundes und Fluchthelfers Hans Hermann von Katte
beizuwohnen.
In den folgenden beiden Jahren diente Friedrich in der Küstriner Kriegs- und Domänenkammer und als Regimentschef in Ruppin und lernte so die Heeres- und
Zivilverwaltung kennen. Nachdem er 1732 einer Heirat mit der ungeliebten Elisabeth Christine, der Tochter Ferdinand Alberts II. von Braunschweig, zugestimmt hatte, war
der Konflikt mit dem Vater nach außen hin bereinigt, und Friedrich wurde als Kronprinz rehabilitiert. Von 1736 bis 1740 lebte er mit eigener Hofhaltung auf Schloss
Rheinsberg, wo er sich dem Studium der Philosophie und der Geschichte sowie der Literatur widmete. Er stand in Briefwechsel mit dem französischen Philosophen Voltaire.
In einer Abhandlung, die 1739 entstand und von Voltaire als Antimachiavell betitelt wurde, setzte sich Friedrich kritisch mit den politischen Analysen des italienischen
Staatsmannes und Philosophen Niccolò Machiavelli auseinander und trat für eine friedliche und von den Prinzipien der Aufklärung geleitete Herrschaft ein. Der Herrscher als
der ,,erste Diener seines Staates" sei unbeschränkt souverän, aber grundsätzlich der Wohlfahrt seines Volkes verpflichtet. Im Antimachiavell legte Friedrich beispielhaft die
Prinzipien einer aufgeklärt absolutistischen Herrschaft nieder. In seiner Rheinsberger Zeit lernte Friedrich auch die Staatsführung seines Vaters zu schätzen und söhnte sich
mit ihm aus.

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KÖNIG UND FELDHERR

Nach dem Tod seines Vaters 1740 übernahm Friedrich den preußischen Thron. Auf den von seinem Vater geschaffenen Grundlagen, aber in Abkehr von seinen
aufklärerischen Humanitätsgedanken begann er unverzüglich mit dem Ausbau der preußischen Machtstellung. Ebenfalls 1740 wurde Maria Theresia nach dem Tod ihres
Vaters Kaiser Karl VI. Erzherzogin von Österreich. Friedrich forderte von Österreich sogleich unter dem Vorwand bestehender preußischer Teilansprüche die Abtretung
Schlesiens an Preußen. Als Gegenleistung war er bereit, die Pragmatische Sanktion anzuerkennen, auf deren Grundlage Maria Theresia die österreichischen Lande geerbt
hatte.
Nachdem Österreich die preußischen Forderungen abgelehnt hatte, marschierte Friedrich in Schlesien ein und löste damit den 1. Schlesischen Krieg aus, der sich bald zum
Österreichischen Erbfolgekrieg ausweitete. Nach den preußischen Siegen 1741 bei Mollwitz und 1742 bei Chotusitz musste Maria Theresia im Frieden von Breslau Schlesien
an Preußen abtreten. 1744 erwarb Friedrich Ostfriesland, nachdem das dortige Herrscherhaus ausgestorben war. 1744 löste Friedrich den 2. Schlesischen Krieg mit
Österreich aus, den er 1745 ebenfalls für sich entscheiden konnte und mit dem er Schlesien für Preußen sicherte; im Gegenzug erkannte er Maria Theresias Gemahl Franz I.
als Kaiser an.
In diesen beiden Schlesischen Kriegen hatte sich Friedrich als fähiger Feldherr erwiesen; es war ihm gelungen, die Machtstellung Preußens im Reich, besonders gegenüber
Österreich, auszubauen. Da er überzeugt war, dass der österreichisch-preußische Dualismus in einem Krieg eskalieren würde, verfolgte er argwöhnisch die österreichische
Rüstungs- und Bündnispolitik; 1756 führte er mit seinem Einmarsch in Kursachsen einen Präventivschlag gegen Österreich und löste damit den Siebenjährigen Krieg (17561763) aus.
Friedrich und seinem Heer standen die Verbündeten Österreich, Russland, Schweden, Sachsen und Frankreich gegenüber. Unterstützung erhielt Preußen lediglich in Form
von Subsidien von Großbritannien, das selbst in den Kolonien mit Frankreich im Krieg lag. Nach wechselvollem Kriegsverlauf, in dem Friedrich aufs Neue seine
herausragenden Fähigkeiten als Feldherr unter Beweis stellte, der ihn jedoch auch an den Rand der Kapitulation brachte, konnte sich Preußen dank des Ausscheidens
Russlands aus der gegnerischen Koalition schließlich gegen die Übermacht behaupten.
Der Friede von Hubertusburg von 1763 sicherte Preußen den territorialen Status quo der Vorkriegszeit. Eine Entscheidung in der Auseinandersetzung zwischen Preußen und
Österreich um die Vorherrschaft im Reich war noch nicht zustande gekommen; doch Preußen war nach dem Siebenjährigen Krieg endgültig nicht mehr aus dem Konzert der
europäischen Großmächte wegzudenken. 1764 verbündete sich Friedrich mit Katharina II. von Russland. Bei der 1. Polnischen Teilung von 1772 erhielt Friedrich Ermland
und Westpreußen ohne Danzig und Thorn, womit eine Landverbindung zwischen Brandenburg und Pommern geschaffen war. Seit dem Erwerb Westpreußens nannte sich
Friedrich ,,König von Preußen" und nicht mehr, wie sein Vater und Großvater, ,,König in Preußen". Im Frieden von Teschen von 1779 am Ende des Bayerischen
Erbfolgekrieges - einer kurzen Auseinandersetzung mit Österreich um Ansprüche auf Bayern - bekam Preußen Ansbach-Bayreuth, Österreich behielt einen Teil des
Innviertels. 1785 rief Friedrich gegen die österreichische Vorherrschaft im Reich den Deutschen Fürstenbund ins Leben.

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VERWALTER

Die territoriale Erweiterung Preußens und der Aufstieg zur Großmacht war begleitet von einem intensiven Ausbau von Verwaltung und Wirtschaft im Land selbst, bei dem
Friedrich ebenfalls auf den von seinem Vater eingeleiteten Maßnahmen aufbauen konnte. Friedrich war den Ideen des aufgeklärten Absolutismus verpflichtet; er regierte
absolut mit Hilfe seiner Kabinettsräte, war sowohl humanitären Ideen und der Wohlfahrt seines Volkes als auch der Staatsräson verpflichtet, die im Zweifelsfall, wie bei
seiner Machtpolitik gegenüber Österreich, immer den Ausschlag gab; er überprüfte auf zahlreichen Inspektionsreisen persönlich die Durchführung seiner Anordnungen.
Friedrich setzte die Zentralisierungs- und Bürokratisierungsmaßnahmen seines Vaters fort und bildete ein zu Gehorsam verpflichtetes Beamtentum heran, das über
Fachdepartements den Staat effizient verwalten sollte. Er führte ein straff organisiertes merkantilistisches Wirtschaftssystem und eine strenge Steuerpolitik ein, um die
Staatseinnahmen anzuheben, die er zur Finanzierung seines Heeres dringend benötigte. Darüber hinaus förderte er die Landwirtschaft, u. a. durch Meliorationen,
umfangreiche innere Kolonisation und Umstellung der Produktion; als erster europäischer Monarch hatte er die Bedeutung der Kartoffel als Massennahrungsmittel erkannt,
und 1756 ordnete er deren Anbau in großem Umfang an. Die Leibeigenschaft wurde, wenn auch nicht abgeschafft, so doch etwas liberalisiert. Im Bereich der Bildungspolitik
führte Friedrich mit dem Landschulreglement von 1763 Verbesserungen in der Lehrerbildung und im Volksschulwesen ein.
Im Sinn der preußischen Staatsräson und Machtpolitik baute Friedrich sein Heer aus, sowohl was die Größe als auch was Effizienz und Disziplin betraf. Er inspizierte häufig
seine Truppen, kümmerte sich persönlich um die Disziplin seiner Offiziere und Soldaten und verfasste diverse militärische Schriften. 1747 ließ Friedrich eine reformierte
Prozessordnung herausgeben, die u. a. die Folter abschaffte, und er ließ ein neues Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten entwerfen, das dann 1794 unter
seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II. verabschiedet wurde.

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MÄZEN

Friedrich förderte zeitlebens Kunst und Wissenschaft. Während seiner Regierungszeit wurde die Preußische Akademie der Wissenschaften zu einem Zentrum für Forschung

und Lehre und das neue aufklärerische Gedankengut; gleich nach seinem Regierungsantritt lud Friedrich Voltaire und andere französische Aufklärer an die Akademie ein. In
Potsdam ließ Friedrich nach seinen Plänen durch seinen Hofarchitekten von Knobelsdorff Schloss Sanssouci sowie das Neue Palais errichten, und in Berlin baute er als
Ausdruck seiner religiösen Toleranz die katholische Hedwigskirche.
Von der deutschen Literatur hielt Friedrich wenig, er zog die französische Sprache und Literatur vor und war selbst ein äußerst produktiver und bedeutender Autor in
französischer Sprache. Sein Gesamtwerk wurde zwischen 1846 und 1857 in 30 Bänden herausgegeben. Friedrich liebte die Musik; er war ein begabter Flötist und
komponierte selbst zahlreiche Stücke für sein Instrument. Er starb am 17. August 1786 in Sanssouci.
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